Eine stets präsente Erinnerung, die in Aktion tritt: darin liegt der Zauber und die Wirklichkeit des Parfums „Flash Back“ von Olfactive Studio.
Ein säuerlich-frischer und lebendiger Duft – Flash Back ist eine Geruchserinnerung: säuerlicher Rhabarber und mit etwas Grün vermischte Hesperiden verbinden sich mit einem betörenden Duft aus der Kindheit, dem Duft von Rhabarberkuchen. Ein Fond aus Vetiver und Zedernholz verleiht ihm zudem eine holzige Sinnlichkeit.
Flash Back – Laurent Segretier
Die Vergangenheit erscheint plötzlich auf der Bühne der Gegenwart. Die Vergangenheit verleiht dem Augenblick eine Dichte, eine Schärfe, die er vielleicht nie erhalten hätte, wenn sie nicht aufgekommen wäre.
Eine Romanfigur oder ein Filmheld, ein Flashback verfügt über beharrlichen und erzählerischen Charme, retrospektiv aber auch introspektiv zugleich. Diese Ausschnitthaftigkeit und Neuanordnung der Zeit erzeugt einen Überraschungseffekt – eine Verzerrung der Realität.
Als Katalysator von Empfindungen blendet er geradezu und gleicht in diesem Sinne dem Blitzlicht, der Quelle konzentrierten Lichts, das so essentiell für die Fotografie ist. Es wird jedoch nicht die Absicht verfolgt, das Dunkel ganz zu verlassen, sondern eher die in das Zentrum der Konstruktion gebrachte Erinnerung, im Strahl des Suchscheinwerfers hervorzuheben. Zunächst überrascht der Blitz, wenn er aufleuchtet, aber während die Landschaft rekonstruiert wird, drängen Visionen der Vergangenheit herauf und berühren uns.
Tanz des Kronos. Für einen Sekundenbruchteil wird die Perspektive unscharf, dann verzehnfacht sich die Stärke der Zeit, ihre Logik wird auseinandergerissen. Die Erinnerung tritt in das helle Tageslicht, um sich in den kommenden Moment hineinzustürzen.
Ist es die Geometrie dieses schönen Gesichtes? Sind es die analogen Unebenheiten seiner Aura, verpixelt und verdreht von Laurent Segretier. Die romantische und attraktive Persönlichkeit, die im Bild erscheint, versöhnt alle Paradoxien, an die ungewisse Zukunft gelehnt, gleichmütig in der Bewegung, während sie uns aus geschlossenen Augen anblickt.
Der Flashback ist ein überaus ausdrucksstarker und begehrenswerter Stoff. Gerne hätten wir dieses Gesicht unverändert gesehen, ohne digitale Bearbeitung. Dieses Gesicht mit seiner gelassenen Nachdenklichkeit, frei vom Verdacht digitaler Kosmetik, belebt von der Fröhlichkeit der vom Künstler ausgewählten Pixel. Es fixiert einen schwebenden Moment – einen Bereich des Gedächtnisses, der tief in die Netzhaut eingebrannt wird, erweckt entfernte Erinnerungen – vielleicht ein Déjà-vu: das eines Gesichts, eines Körpers, eines Gefühls, das wieder präsent wird. Vielleicht eine vorübergehende Erscheinung vor der Rückkehr in die Zukunft.