„Der Tag klingt aus; auf dem Tisch kocht, glühend, der Samowar des Abends …“ (A. Puschkin)
Akt I, Szene 3
Draußen der schneebedeckte Newski-Prospekt und ein prächtiges Jugendstilgebäude. Drinnen ein großer Buchladen. Und im ersten Stock ein elegantes Café. Wenn das Wasser in die Tasse gegossen wird, entfesselt der Aufguss seine charakteristischsten Noten. Schwarzer Tee, schwer und intensiv. Eine blumige Note, scharf und beißend. Und der unverkennbare rauchige Nachgeschmack von den Lagerfeuern der Karawansereien, welche die kostbare Teefracht auf den endlosen Fahrten durch Sibirien trocken halten sollen.
Frische Minzblätter geben dem heißen Wasser einen frischen Hauch. Ein Teelöffel eingemachte Himbeeren süßt den bitteren Nachgeschmack von Leder und Birke, ohne ihn aber zu verändern. Wir trinken ihn langsam, blicken aus dem großen Fenster hinaus zur Kasaner Kathedrale und weiter. Das russische Teeritual führt uns auf eine unerwartete Reise in ferne Länder, voller Geheimnis und Faszination.