Incarnata – die Fleischgewordene, die Menschgewordene, eine Göttin ist zu uns auf die Erde herabgekommen, so könnte man meinen, wenn man Anatole Lebretons Kreation genießen darf. Sehr deutlich ist Lippenstift wahrnehmbar, ein cremiger, satter, edler Lippenstift.
Dass die pudrige Iris ihre Finger dabei im Spiel haben muss, ist geradezu offensichtlich, doch spielen auch hauchdünne Himbeernoten, Veilchen und andere Blüten eine Rolle. Aber auch Rose, Myrrhe, Ambra, geschmeidiges Wildleder, balsamisches Benzoeharz und ein Hauch Vanille finden ihren Platz in diesem Orchester, das einer Großen zu huldigen weiß: einer Verführerin, Diva, einer Göttin. Oder ist es doch eine Femme fatale, eine mit dunkelroten, süßen Lippen flüsternde, die ihre Ränke schmiedet und Lust, Ekstase wie auch Verderben und Untergang bereitet?
Incarnata lässt dies offen, denn die Rolle soll immerhin die Trägerin selbst bestimmen. Ein furioser Duft, für große Auftritte, für sinnliche Momente, für … ach, Sie bekommen sowieso alles, was Sie wollen.