„Interlude Woman“ erscheint mit Pauken und Trompeten und läutet ein Intermezzo ein, das ruheloser nicht sein könnte. Grapefruit und Bergamotte explodieren förmlich und erschaffen eine Kopfnote, die bezaubernd und ungewöhnlich ist. Offensiv und direkt, ganz oder gar nicht. Ingwer, mit seiner zitronigen Schärfe verstärkt diesen Turbo-Einstieg.
Spritzig, säuerlich, extrem und exotisch. Ein Feuerwerk in grell-bunten Farben wirbelt uns auf, spielt mit unseren Emotionen und unseren Sinnen. Schrill und grell – nur um gleich danach die rebellische Struktur zu besänftigen und uns mit weicher Blumigkeit zu überraschen. Die fein-herbe Süße der Orangenblüte harmoniert hervorragend mit den Strohblumen, die ihren warmen, honigähnlichen Duft großzügig verströmen. Die Intensität des Jasmins verbindet sich mit der Eleganz der Rose. Weibliche Lieblichkeit stellt sich ein, der Sturm scheint vorüber, es lässt sich wohlig ruhen auf diesen warmen und sinnlichen Blütendüften.
Die Weihrauchnote, mit ihrer leichten Kühle, mischt sich mit der Cremigkeit des Sandelholzes und – ist da nicht auch eine leichte Bitterkeit zu erhaschen? Eine grüne Bitterkeit wie von grünen ungerösteten Kaffeebohnen. Säuerlich plötzlich wieder. Erfrischend und belebend. Einatmen. Ausatmen.
Interlude. Innehalten.
Die verführerische Basis betört mit deutlichen Chypre-Anklängen kontrastreich und bitter-sweet, durch raues Leder und einem Hauch Vanille. All das unendlich dicht und tief. Ambra und Benzoe, samtweich und tiefgründig, mit einem winzigen Hauch Oud und Moschus, gebettet auf Eichenmoos. Da ist sie die Ruhe. Die Pause. The Interlude.