„Im Laufe der Jahre habe ich die Schönheit des Joshua Tree Nationalparks und Twentynine Palms immer wieder als atemberaubend empfunden. Die surrealen Formen der Sukkulenten, die alle von Stürmen, starken Winden und gelegentlichen Regengüssen geformt wurden. Borstige Kakteen, die im Gegensatz dazu die zartesten und weichsten Blüten hervorbringen. Viele von ihnen sind psychoaktiv, und ihr Duft ist auch ein Verweis auf Laurel Canyon: die Heimat unzähliger Partys und LA-Rockmusiker während der experimentellen Ära der späten 1960er und 1970er Jahre.“
Catherine liked high places. High up on the hills. Die Jurte befand sich in Laurel Canyon. Es war ein rundes Zelt, das mit beigem Filz bedeckt war. Nachdem sie am Vortag auf dem Grundstück ihrer Freundin in der Nähe des Joshua-Nationalparks Kakteen geerntet hatten, waren die Vorbereitungen nun in vollem Gange. Zuerst wurden die Stacheln mit der Spitze eines kleinen Messers entfernt. Dann wurde die durchsichtige Haut abgezogen, um das feuchte, dunkelgrüne Fruchtfleisch zum Vorschein zu bringen. Der heilige Gral. Stunden später war das Gebräu in einem gusseisernen Kessel fertig. Die kleine Gruppe von Freunden saß in einem kleinen Kreis auf großen bestickten Kissen und Polstern, während der Leiter der Zeremonie die Flüssigkeit in Teeschalen goss.
And to listen to the wind blow. Das Gebräu schmeckte wie bittere Erde. Und dann. Alles bewegte sich, die Farben waren so lebendig. Ein magisches und verzaubertes Land, so intensiv. Sie ging hinaus und legte sich auf den Boden. In einem Moment hatte Catherine das Gefühl, genug zu haben, und im nächsten Moment gab sie sich hin. Windspiele aus Bambus erzeugten zusammen mit den Blättern der umliegenden Bäume ein subtiles, beruhigendes Geräusch. Das Lagerfeuer knisterte und sie blickte in den klaren Himmel voller Planeten, Sterne, Asteroiden und Kometen.
Die Schönheit der Wüste kam ihr wieder in den Sinn. Josua-Palmlilien, die sich wie zum Gebet zum Himmel reckten. Der staubige, erdige Duft und die Süße des Regens. Unberührte Natur, geformt von unerbittlicher Sonne und starken Winden. Jetzt begann alles Sinn zu ergeben und eine Bedeutung zu haben.
Englische Passagen aus „The Wind“ von PJ Harvey (1998).